Johann Wilhelm Rautenberg

Johann Wilhelm Rautenberg (*1. März 1791 in Moorfleet, †1. März 1865 in Hamburg) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Theologe, sowie Erzieher und Kirchenlieddichter. Er pflegte einen langen und intensiven Kontakt mit Sengelmann und hatte in großem Maße Einfluss auf dessen theologische und persönliche Entwicklung, besonders als Prediger und Seelsorger. So war Rautenbergs „Sonntagsschule“ in Hamburg-St. Georg für Sengelmann Vorbild für die Gründung der „Christlichen Arbeitsschule, dem Nikolai-Stift in Moorfleet und schließlich der Alsterdorfer Anstalten.

Johann Wilhelm Rautenberg
Jenny Sengelmann

Jenny Sengelmann

1859 wird die 27-jährige Jane Elisabeth von Ahsen die zweite Ehefrau von Heinrich Matthias Sengelmann. Als er 1867 sein Predigeramt am Michel aufgibt, folgt ihm seine hochmusikalische Frau gern in die ländliche Abgeschiedenheit nach Alsterdorf. Mit ihren praktischen Fähigkeiten und ihrem unermüdlichen Fleiß wirkt sie tatkräftig am Aufbau der Alsterdorfer Anstalten mit. Jenny besticht durch ihr emanzipiertes Auftreten und ihre Wahrheitsliebe. Nach dem Tode ihres Mannes lässt sich Jenny Sengelmann in der Nähe der Alsterdorfer Anstalten nieder und nimmt weiterhin regen Anteil an deren Entwicklung. 1913 – wenige Wochen vor dem 50. Anstaltsjubiläum – stirbt sie im Alter von 82 Jahren. Sie wird im Familiengrab der Sengelmanns auf dem Kirchfriedhof in Moorfleet beigesetzt.

Johann Hinrich Wichern

Johann Hinrich Wichern

Der Theologe, Sozialpädagoge und Gefängnisreformer Johann Hinrich Wichern (* 21. April 1808 in Hamburg; † 7. April 1881 ebd.) gründete 1833 in Hamburg das „Rauhe Haus“, als „Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder“. Sengelmann und Wichern verbanden die Prägung durch die Sonntagsschule von Rautenberg und ihre Tätigkeit als Pioniere mit der Gründung einer jeweils zentralen Hilfsorganisation in Hamburg. Es bestand ein enger persönlicher Kontakt und Wichern unterstützte auch die Arbeit Sengelmanns in der Arbeitssschule in Moorfleet. Auf dem Kirchentag im Jahre 1848 rief Wichern die „innere Mission“ aus und vernetzte die bereits bestehenden Vereine und Werke durch die Schaffung des „Central-Ausschusses für Innere Mission“, die Vorläuferorganisation des heutigen Diakonischen Werkes. Sengelmann hielt diesen Schritt Wicherns, die Hilfstätigkeiten bündeln zu wollen, für richtig. Später kritisierte er aber deutlich die komplexe Organisationsstruktur der Inneren Mission als hinderlich für die konkrete praktische Arbeit. Die beiden Weggefährten gehen auf Distanz zueinander.