Jane Elisabeth von Ahsen wird 1859 zweite Ehefrau von Heinrich Matthias Sengelmann

Am 19. Mai 1859 heiratet Heinrich Matthias Sengelmann die Tochter seines Freundes und Amtskollegen Jacob Heinrich von Ahsen. Die 27-jährige Jane Elisabeth von Ahsen – genannt Jenny – wird somit die zweite Ehefrau des Pastors, denn seine Frau Anna Sophia Adele starb ein Jahr zuvor im Alter von 32 Jahren

Das Leben in Alsterdorf

Als Sengelmann 1867 schließlich sein Pfarramt in St. Michaelis niederlegt und absehbar war, dass die Ehe der Beiden kinderlos bleiben würde, zieht das Paar auf das Gelände der damaligen Alsterdorfer Anstalten und widmet sich vollständig der Arbeit mit geistig, körperlich und seelisch behinderten Kindern und Jugendlichen. Nach rund einem Jahr adoptieren Heinrich Matthias und Jenny Sengelmann die Schwestern Henriette und Emma Fust, die 1860 als Halbwaisen unter der Obhut des Lehrers Voth in das St. Nicolai-Stift kamen, das von Sengelmann bereits im Jahre 1850 unter dem Namen „Christliche Arbeitsschule“ gegründet wurde. Emma Sengelmann blieb bis zu ihrem Tod 1918 in den Alsterdorfer Anstalten, ihre Schwester Henriette hingegen verließ Hamburg und wurde 1919 „Oberschwester im sächsischen Anstaltsdienst.“

Jenny Sengelmann
Jenny Sengelmann

Die treibende Kraft der Alsterdorfer Anstalten

Jenny Sengelmann unterstützte ihren Mann nicht nur tatkräftig beim Aufbau der Alsterdorfer Anstalten, sie galt dort ebenso als die treibende Kraft, denn als Direktor und Vorstandsvorsitzender unternahm Heinrich Matthias Sengelmann regelmäßig Forschungs- und Vortragsreisen und war dadurch wenig in den Anstaltsalltag integriert. Jennys Übersicht und Wissen über die Arbeit in den Alsterdorfer Anstalten und ihre Genauigkeit verschafften ihr großen Respekt. Sie bestach darüber hinaus durch ihr emanzipiertes Auftreten und ihre temperamentvolle Art.

Nach dem Tod ihres Mannes 1899 zieht sie in ein Haus unweit der Anstalten und nimmt weiterhin aktiv an deren Entwicklung teil. Wenige Wochen vor dem 50-jährigen Bestehen der Alsterdorfer Anstalten – im Jahre 1913 – stirbt sie im Alter von 82 Jahren.

Dabei sollte freilich der Primat auf der Pädagogik liegen,“ beschreibt er seine Vorstellung des Zusammenwirkens der unterschiedlichen Professionen. Beim Umsetzen dieser Ideen und Ziele unterstützten ihn in der täglichen Arbeit seine Frau Jenny Sengelmann, eine Schwestern- und eine Jünglingsschaft, für die Sengelmann eine Weiterbildungseinrichtung schuf sowie Pädagogen und später auch Mediziner.

Jenny Sengelmann
Jenny Sengelmann

Geistliches Leben in der Gemeinschaft

Ein zentraler Gedanke für Sengelmann bei dem Aufbau der Alsterdorfer Anstalten war das Verständnis einer christlichen Arbeits- und Lebensgemeinschaft: Morgengebet, Andachten, Gottesdienste und das Feiern der christlichen Feste gehörten als fester Bestandteil zum Leben in den Anstalten dazu.